In einem aktuellen Leitartikel für die New York Times argumentierte der Ökonom Paul Krugman, dass die US-Regierung ihre Schulden in Höhe von 31 Billionen US-Dollar nicht wirklich abbezahlen müsse. Krugmans Aussage erfolgt inmitten des wachsenden Streits über die Höhe der US-Schulden und nur wenige Wochen bevor die USA möglicherweise einigen Verpflichtungen nicht nachkommen.
Warum die Staatsverschuldung nicht mit den Haushaltsfinanzen verglichen werden kann
Krugman widersprach der Idee, dass die Staatsfinanzen mit den Bilanzen der privaten Haushalte verglichen werden könnten. Er argumentierte, dass Regierungen nicht sterben und mit jeder Generation mehr Einnahmen erzielen. Daher muss der Staat seine Schulden nicht unbedingt abbezahlen, sondern vielmehr seine Schulden bedienen, indem er Zinsen zahlt und das Kapital bei Fälligkeit der Anleihen zurückzahlt. Es kann auch neue Anleihen ausgeben, um das Kapital alter Anleihen zu begleichen, und sogar Kredite aufnehmen, um Zinsen zu zahlen, solange die Gesamtverschuldung nicht zu viel schneller steigt als die Einnahmen.
Historischer Kontext der Staatsschulden
Historisch gesehen ist es ungewöhnlich, dass Regierungen große Schulden abbezahlen. Großbritannien zum Beispiel hat seine bereits während der Napoleonischen Kriege entstandenen Schulden weitgehend gehalten.
Schuldenstand und Zinszahlungen
Obwohl die Schuldenquote im vergangenen Jahr bei rund 97 % lag, betragen die Zinszahlungen für diese Schulden nach Angaben des Office of Management and Budget nur etwa 395 Milliarden US-Dollar oder etwa 1 % des BIP des letzten Jahres.
Streit um die Höhe der US-Schulden
Krugmans Argumentation findet inmitten wachsender Auseinandersetzungen über die Höhe der US-Schulden statt, während die politischen Entscheidungsträger immer noch darüber streiten, unter welchen Bedingungen sie die Kreditobergrenze des Landes anheben wollen. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, sagte, er würde eine kurzfristige Anhebung der Schuldenobergrenze ablehnen, sofern nicht über Ausgabenkürzungen verhandelt werde, und schlug einen Gesetzentwurf vor, der die Ausgaben um rund 4,5 Billionen US-Dollar kürzen würde. Der Kongress habe nun weniger als zwei Wochen Zeit, um die Kreditobergrenze anzuheben, bevor der Regierung möglicherweise das Geld ausgehen könnte, warnte US-Finanzministerin Janet Yellen.
Krugmans Lösung
Krugman hat die Abschaffung der Schuldenobergrenze gefordert, da das Risiko einer Finanzkrise den Republikanern einen „Hackpunkt“ in der Finanzpolitik darstelle.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Krugmans Aussage Fragen über die Rolle der Regierung bei der Verwaltung ihrer Schulden und die möglichen Folgen einer Nichtbegleichung dieser Schulden aufwirft. Der Schuldenstand der US-Regierung ist ein umstrittenes Thema, und die politischen Entscheidungsträger müssen eine Einigung erzielen, bevor der Regierung möglicherweise das Geld ausgeht.
Hauptschlüsselwort: US-Staatsschulden
LSI-Schlüsselwörter: Paul Krugman, Schuldenquote, Kreditlimit, Ausgabenkürzungen, Finanzkrise