Laut Studie könnten steigende Temperaturen bis zum Jahr 2100 zwei Milliarden Menschen gefährden
Eine am Montag in der Zeitschrift Nature Sustainability veröffentlichte Studie warnte davor, dass der aktuelle Verlauf des Klimawandels bis zur Jahrhundertwende fast zwei Milliarden Menschen durch extreme Temperaturen gefährden könnte. Die Studie ergab, dass internationale Vereinbarungen, die darauf abzielen, die Erwärmung des Planeten auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Reduzierungen der Treibhausgasemissionen erfordern würden.
Nische des menschlichen Klimas
Die Forscher stellten fest, dass etwa 9 % der Weltbevölkerung, etwa 600 Millionen Menschen, außerhalb der sogenannten „menschlichen Klimanische“ liegen, also dem Klimabereich, in dem Menschen historisch gesehen bequem leben konnten. Unterdessen könnte der Status quo der Emissionen, der voraussichtlich zu einer Erwärmung um etwa 2,7 Grad führen wird, bis zu den letzten 20 Jahren des 21. Jahrhunderts bis zu 39 % der Weltbevölkerung aus dieser Nische verdrängen.
Lebenslange Emissionen
Die Studie schätzt, dass die lebenslangen Emissionen von etwa 3,5 durchschnittlichen Menschen im gegenwärtigen Status quo oder 1,2 durchschnittlichen US-Bürgern bis zum Ende des Jahrhunderts etwa einen zukünftigen Menschen einer beispiellosen Hitze aussetzen werden. Die Länder, die am anfälligsten für die in der Studie prognostizierten Auswirkungen sind, liegen überwiegend im globalen Süden.
Indien ist das am stärksten betroffene Land
Indien ist mit den am stärksten betroffenen Bürgern konfrontiert: Mehr als 600 Millionen Menschen sind durch extreme Hitze gefährdet. In einem Szenario, in dem die Erwärmung auf 1,5 Grad beschränkt bleibt, sinkt dieser Wert auf 90 Millionen Menschen. Nigeria ist das am zweitstärksten gefährdete Land: Mehr als 300 Millionen Menschen sind bei einem 2,7-Grad-Szenario extremer Hitze ausgesetzt, im Gegensatz zu weniger als 40 Millionen bei einem 1,5-Grad-Szenario. In Indonesien sind 100 Millionen gefährdete Menschen mit 2,7 Grad gefährdet, verglichen mit weniger als 5 Millionen mit 1,5 Grad. Darüber hinaus stellten Forscher fest, dass bestimmte Länder, darunter Burkina Faso und Mali, bei einem Szenario von 2,7 Grad einer beispiellosen Hitze ausgesetzt wären.
Die Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit kollektiver Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Verhinderung der katastrophalen Folgen des Klimawandels. Die Auswirkungen des Klimawandels beschränken sich nicht nur auf die Umwelt, sondern bergen auch erhebliche Risiken für Menschenleben, Gesundheit und Wirtschaft. Es ist höchste Zeit, dass die Nationen zusammenkommen und sofortige und entschlossene Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Interessen künftiger Generationen zu schützen.