„Die schockierende Wahrheit über Antidepressiva: Warum leichte bis mittelschwere Depressionen tatsächlich eine gute Sache sind!“

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Ein kürzlich in World Psychiatry veröffentlichter Artikel hat Bedenken hinsichtlich der übermäßigen Abhängigkeit von Antidepressiva in der Primärversorgung geäußert. Die von Bruce Arroll von der University of Auckland (Neuseeland) und Pim Cuijpers von der Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande) geleitete Studie argumentiert, dass Ärzte diese Medikamente nicht so schnell verschreiben sollten, insbesondere bei leichten bis mittelschweren Depressionen.

Das Problem mit Antidepressiva

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die meisten Menschen, die sich in der Primärversorgung mit einer Depression vorstellen, leichte bis mittelschwere Symptome haben. In solchen Fällen schlagen sie vor, dass Ärzte beim ersten Besuch keine Antidepressiva verschreiben sollten. Selbst für Menschen mit schwerer Depression stellen die Autoren die Frage, ob die sofortige Verschreibung dieser Medikamente die beste Vorgehensweise ist.

Studien haben gezeigt, dass der Unterschied zwischen Antidepressiva und Placebos klinisch nicht relevant ist, insbesondere bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Darüber hinaus geht es vielen Patienten, die zunächst an einer schweren Depression leiden, mit der Zeit besser, auch ohne Medikamente. Tatsächlich kann es bei fast der Hälfte der Menschen mit schwerer bis sehr schwerer Depression innerhalb weniger Wochen zu einer Besserung kommen, ohne dass Antidepressiva eingenommen werden müssen.

Die Risiken von Antidepressiva

Antidepressiva sind auch langfristig mit schlechteren Ergebnissen verbunden, selbst wenn die Schwere der Depression kontrolliert wird. Entzugserscheinungen können schwerwiegend und langanhaltend sein und etwa die Hälfte aller Menschen erleben sie. Darüber hinaus sind viele Patienten, die Antidepressiva einnehmen, nicht bereit, ihre Medikamente abzusetzen, selbst wenn sie nicht wirken, weil sie befürchten, dass es ihnen schlechter geht.

Alternativen zu Antidepressiva

Die Autoren schlagen vor, dass Ärzte Alternativen zu Antidepressiva in Betracht ziehen sollten. Bei leichten bis mittelschweren Depressionen empfiehlt sich ein wachsames Abwarten, gegebenenfalls gefolgt von einer Psychotherapie. Konkret werden Verhaltensaktivierungs- und Problemlösungstherapie sowie Bewegung empfohlen, die nachweislich ebenso wirksam ist wie Antidepressiva.

Bei schweren Depressionen können Antidepressiva in Betracht gezogen werden, eine Therapie kann jedoch die bessere Option sein. Es gibt Hinweise darauf, dass Psychotherapie langfristig bessere Wirkungen hat als Antidepressiva.

Abschluss

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass Antidepressiva nicht beim ersten Besuch verschrieben werden sollten, wenn der Patient an einer leichten bis mittelschweren Depression leidet. Diese Medikamente haben eine begrenzte Wirksamkeit und können erhebliche Nebenwirkungen haben. Eine antidepressive Medikation sollte bei schweren Depressionen in Betracht gezogen werden, jedoch nicht beim ersten Besuch und als Alternative oder in Kombination mit einer psychologischen Intervention.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ärzte in der Primärversorgung nicht so schnell Antidepressiva verschreiben sollten. Stattdessen sollten sie Alternativen wie Psychotherapie und Bewegung in Betracht ziehen. Auf diese Weise können sie Patienten helfen, die mit diesen Medikamenten verbundenen Risiken zu vermeiden und ihre langfristigen Ergebnisse zu verbessern.

Schlüsselwörter: Antidepressiva, Grundversorgung, Depression, Psychotherapie, Bewegung

LSI-Schlüsselwörter: Entzugserscheinungen, Langzeitwirkungen, leichte bis mittelschwere Depression, schwere Depression, Verhaltensaktivierung, Problemlösungstherapie.

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